
Bild: Louis Verplancken, Unsplash
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Aktuell investieren viele Unternehmen viel Zeit und Geld in Mitarbeiterbefragungen, Führungskräftefeedbacks oder 360°-Feedbacks. Die Ergebnisse werden sorgfältig ausgewertet – pro Team, pro Bereich, pro Unternehmensteil. Soweit, so gut. Doch dann?
Leider erlebe ich immer wieder, dass mit den Ergebnissen wenig bis gar nichts passiert. Auch die Teams sehen dies oft sehr klar: Aussagen wie z.B.: ‚Ich bin zuversichtlich, dass sich aufgrund der Befragungsergebnisse etwas ändern wird‘ werden oft besonders schlecht bewertet. Mitarbeitende haben da offensichtlich wenig Zuversicht. Zu Recht? Ich fürchte leider ja.
In der Regel werden die Führungskräfte aufgefordert, mit ihren Teams über die Ergebnisse zu sprechen. In Eigenverantwortung und oft ohne Tracking, maximal pragmatisch. Das Problem: gerade dort, wo die Ergebnisse schwierig ausfallen, mangelt es oft an Fähigkeit oder Bereitschaft, konstruktiv miteinander ins Gespräch zu gehen. Deswegen sind ja die Ergebnisse wie sie sind. Wie wahrscheinlich ist es, dass durch die Besprechung der Ergebnisse in diesen Teams wesentliche Veränderungsimpulse entstehen? Doch darum geht es doch bei der ganzen Aktion, oder?
Man könnte es besser machen – zum Beispiel in moderierte Workshops investieren. Wenn nicht für alle Teams, dann zumindest für die, die im unteren Viertel der Ergebnisse liegen. Oft höre ich dann: „das kostet Geld.“
Aber Hand aufs Herz: Eine halbtägige Veranstaltung ist keine große Investition, kann aber enorm viel bewirken. Wenn dadurch auch nur eine (in Zahlen: 1) gute Kollegin oder ein guter Kollege pro Quartal entscheidet, nicht zu kündigen, hat sich der wirtschaftliche Aufwand schon mehrfach gelohnt – ganz zu schweigen vom positiven Effekt auf das Arbeitsklima und die Unternehmenskultur.
Anders betrachtet: Befragungen kosten immer eine Menge Geld – in der Konzeption, in der Abstimmung, in der Durchführung und in der Auswertung. Wenn aber ausgerechnet bei der Umsetzung gespart wird, erinnert mich das an jemanden, der einen teuren Rennwagen kauft, aber dann bei den Reifen spart. Ausgerechnet dort, wo die Energie auf die Straße kommen könnte, wird der Rotstift angesetzt. Ehrlich – ist das klug?
Wir bei Choreoo sind Organisationspsychologen. Wir moderieren solche Workshops seit über 25 Jahren. Wir können aus Erfahrung sagen, dass solche Treffen, gerade bei schwierigen Teams, eine Menge bewirken.
Deshalb an alle Unternehmensleitungen und HR-Verantwortlichen da draußen: Bitte nutzt eure teuer bezahlten Ergebnisse! Macht etwas daraus, verändert die interne Arbeitswelt, Schritt für Schritt – im Kleinen, direkt in den Teams. Denn genau hier beginnt oder endet alles, was weiter oben in der Organisation an Strategie und Zukunftsideen entwickelt wird. Eure internen oder externe Experten können helfen.